Mit dem Büroquartier Friedrich und Karl entsteht in Köln-Niehl ein neuer Stadteingang im Kölner Norden. Die städtebaulich anspruchsvolle Gesamtanlage ist das Ergebnis eines mehrjährigen Entwicklungsprozesses, der in einem mit Politik und Verwaltung abgestimmten Wettbewerbsverfahren mündete und eine städtebauliche Konzeption und Architektur von internationalem Rang hervorbrachte.
Die wegweisende Konzeption des Quartiers, bestehend aus drei weitgehend autarken Bauabschnitten orientiert sich konsequent an den Belangen der Nachhaltigkeit. Die für eine Anlage dieser Größenordnung erforderliche Energie wird an dem durch die Nähe zum Rhein begünstigten Standort über geothermische Saug- und Schluckbrunnen gewonnen. Durch den Einsatz der Holz-Hybrid-Bauweise, bei der die Bürogeschosse einschließlich der Fassaden im Werk gefertigt werden, können erhebliche Mengen an CO2 im Gebäude langfristig gebunden werden. Das innovative Mobilitätskonzept berücksichtigt den deutlich erhöhten Bedarf für Nutzer von Fahrrädern, E-Bikes und Lastenrädern und ermöglicht bei optimaler ÖPNV-Anbindung eine erhebliche Reduzierung der PKW-Stellplätze.
Die einzelnen Baukörper sind über eine Pergola und ein durchgehendes Sockelgeschoss miteinander verbunden und nur in Teilbereichen unterkellert. Die großzügigen Außenflächen sind begrünt, um das Regenwasser anzustauen und zu großem Teil über Rigolen auf eigenem Grund zu versickern. Alle Dächer sind als Gründächer ausgebildet und erhalten Photovoltaikanlagen, aus deren Stromerzeugung mittels Wärmepumpen die Heizung und Kühlung der Büros weitgehend autark betrieben wird. Der hohe Begrünungsanteil fördert die natürliche Verdunstung und schafft im Zusammenspiel mit den großkronigen Platanen entlang der Boltensternstraße ein angenehmes Mikroklima im ganzen Quartier.
Für das Projekt Friedrich und Karl wurde das Vorzertifikat in Platin der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) erteilt. Mit der projektbegleitenden Lebenszyklusanalyse (LCA) wird die Grundlage für das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG Plus) gelegt.
Die zu 100% vermieteten Flächen bieten zudem Raum für Schulungszwecke, Konferenzräume und eine eigene Kantine. Die energetischen Standards des Bundes bei Neubauten (EGB 40) werden für Friedrich und Karl weit übertroffen. Damit entsteht am neuen Standort im Stadtteil Niehl ein echtes Leuchtturm-Projekt für die Zukunft des Büro- und Behördenbaus.
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Architektur:
Wiel Arets Archtects, HKR+ Architekten, Bauwens Construction
Landschaftsarchitektur:
Greenbox
Lill und Sparla
Tragwerksplanung:
Merz Kley und Partner, Burggraf + Weber
Bauphysik:
Müller BBM
Energiekonzept, Thermische Simulation
MorgenGruen
TGA:
ZWP Ingenieur-AG
PIT PLan
Vermessung:
MRD Vermessung
Baugrund, Geothermie:
Mull und Partner
Erschließung, Verkehr:
Fredersdorf Consulting, Bernard Ingenieure
LCA, Monitoring:
Caala GmbH
DGNB Zertifizierung:
Büro für Bauberatung
Visualisierungen:
HKR+ Architekten